
Sir John Eliot Gardiner ist einer der vielseitigsten Dirigenten unserer Zeit. Er ist eine der Schlüsselfiguren in der Wiederbelebung der Alten Musik und der Gründer und Künstlerische Leiter des Monteverdi Choir, der English Baroque Soloists und des Orchestre Révolutionnaire et Romantique. Neben Auftritten als Leiter seiner Ensembles tritt er regelmäßig als Gastdirigent der weltweit führenden Symphonieorchester auf, darunter die Wiener und Berliner Philharmoniker, Boston Orchestra und Cleveland Orchestra sowie das London Symphony Orchestra.
Die Bandbreite seines Repertoires wird durch über 250 Aufnahmen für die größten europäischen Labels (in erster Linie Deutsche Grammophon und Philips Classics) dokumentiert, die zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten haben – im Lauf der Zeit gewann Gardiner mehr Gramophone Awards als jeder Künstler vor ihm. Unter den von ihm eingespielten Werken sind die sechs späten Messen von Joseph Haydn sowie bei Emarcy „Santiago a Cappella“ als Parallele zur „Pilgerreise“ nach Santiago de Compostela mit dem Monteverdi Choir im Sommer 2004. Die während der Bach Cantata Pilgrimage 2000 aufgenommenen Bachkantaten werden derzeit auf seinem eigenen Label Soli Deo Gloria (SDG) veröffentlicht. Die erste CD in dieser Serie erhielt 2005 die Auszeichnung Gramophone Record of the Year. Der Erfolg des Labels wird durch die Veröffentlichung der Pilgrimage to Santiago mit dem Monteverdi Choir fortgesetzt, die bereits von der Sunday Times als beste CD des Jahres bezeichnet wurde.
Zu seinen jüngsten Opernengagements zählen sein Debut an der Scala mit Katja Kabanova sowie Aufführungen am Royal Opera House mit La finta giardiniera, wo als nächstes eine Produktion von Simon Boccanegra unter seiner Leitung geplant ist. Er wird ebenso seine regelmäßigen Auftritte mit dem London Symphony Orchestra fortsetzen. 2006 hat Gardiner mehrere Mozart-Festprogramme mit dem Monteverdi Choir dirigiert, darunter eine umfangreiche Tournee in den Vereinigten Staaten. Auf eine Reihe von Auftritten bei den großen europäischen Sommerfestivals folgten Mozart-Operngalas in London, Paris, Madrid und Pisa.
1987 erhielt Sir John Eliot Gardiner die Ehrendoktorwürde der Universität Lyon; 1996 wurde er zum Commandeur dans l’Orde des Arts et des Lettres ernannt. 1992 wurde er Honorary Fellow des Londoner King’s College sowie der Royal Academy of Music. Der Ritterschlag durch die englische Königin Elisabeth II. erfolgte im Jahre 1998. Im Oktober 2006 erhielt er einen Ehrendoktortitel in Musikwissenschaften der Universität Cremona, dem Geburtsort von Claudio Monteverdi.